Copyland - Druckzentrum

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Die Geschichte des traditionellen Buchdruckes

Chronologie der Erfindungen und Entwicklungen

Antike

Im klassischen Altertum ist die Rolle die gebräuchliche Buchform. Rund 20 Papyrusblätter werden aneinander geklebt und von rechts nach links einseitig beschrieben. Ihrem Namen entsprechend wird sie gerollt aufbewahrt, wobei der Text sich innen befindet, während auf der Außenseite ein Titelstreifen angebracht wird.

4. Jahrhundert

Der so genannte Codex verdrängt endgültig die Rolle als Buchform. Er besteht aus mehreren Lagen von Papyrus- oder Pergamentblättern, die zwischen Holzdeckeln vereinigt werden.

1398

In einigen Städten wie Antwerpen, Nürnberg, Ulm und Nördlingen erstellen so genannte Holzschneider Spielkarten und Heiligenbilder, indem sie diese in Holztafeln schneiden. Nachdem man die Tafeln eingefärbt hat, können die herausgeschnittenen bildlichen Darstellungen dann auf Papier abgedruckt werden.

1420

In den Niederlanden werden ganze Schrift- und Bildseiten von Holzstöcken gedruckt. Zunächst fertigt man nur Einblattdrucke an, später werden ganze Blockbücher hergestellt. Diese Blockbücher stellen die ersten gedruckten Bücher dar. Ihre Seiten werden einseitig von Holztafeln bedruckt. Die leeren Rückseiten werden dann zusammengeklebt.

1430

In oberrheinischen Goldschmiedewerkstätten wird der Kupferstich entwickelt. Bei dieser grafischen Drucktechnik handelt es sich um das erste Tiefdruckverfahren überhaupt.

1450

Der Mainzer Johannes Gutenberg (um 1400 bis 1468) erfindet den Buchdruck mit beweglichen, immer wieder in neuen Kombinationen verwendbaren Lettern, die aus Metall gegossen werden. Nach der revolutionären Erfindung Gutenbergs werden von nun an bis zum Jahr 1500 so genannte Inkunabeln hergestellt. Diese frühesten Erzeugnisse der Buchdruckerkunst treten an die Stelle der älteren Handschriften. Die auch als Wiegendrucke oder Frühdrucke bezeichneten Inkunabeln werden in einer Auflage von durchschnittlich 400 bis 500 Exemplaren gedruckt.

1455

Johannes Gutenberg vollendet den Druck der berühmten 42zeiligen Gutenberg-Bibel.

1457

Der Mainzer Buchdrucker Johann Fust (um 1400 bis 1466) bringt in der von ihm gegründeten Druckerei das erste in drei Farben gedruckte Buch heraus. Es handelt sich dabei um das "Psalterium Moguntinum", den Mainzer Psalter. (Der Psalter bezeichnet das Buch der 150 geistlichen Lieder – der Psalmen – des Alten Testaments.) Johann Fust war darüber hinaus Geldgeber und Teilhaber Johannes Gutenbergs.

1501

Der venezianische Buchdrucker Aldus Manutius (um 1448 bis 1515) benutzt als Erster die Kursivschrift.

1725

Der schottische Goldschmied William Ged (1690 bis 1749) erfindet die Stereotypie mit Gips. Dies ist ein Verfahren zur Abformung und Vervielfältigung von Schriftsatz oder Druckstöcken.

1795

Der französische Buchhändler und Drucker Firmin Didot (1764 bis 1836) erfindet die Stereotypie mit Blei.

1796

Aloys Senefelder (1771 bis 1834) erfindet die auch als Steindruck bezeichnete Lithografie. Bei dieser grafischen Drucktechnik handelt es sich um das erste Flachdruckverfahren. Die später zu druckende Darstellung wird dabei mit fetthaltiger Farbe auf den Lithografie-Stein aufgetragen. Die Partien des Steins, die keine Zeichnung enthalten, werden anschließend so präpariert, dass sie keine Farbe annehmen.

1812

Der Schriftsetzer und Buchdrucker Friedrich Koenig (1774 bis 1833) erfindet die Schnellpresse. Dabei handelt es sich um eine Druckmaschine für den Hochdruck, bei der der Druckzylinder den Papierbogen gegen die sich unter dem Zylinder bewegende Druckform presst.

1829

Der Franzose Claude Genoux erfindet die Stereotypie mit Papier.

1837

Die Galvanoplastik wird erfunden und für den Druck angewendet. Sie ist ein Verfahren, bei dem dicke Metallschichten elektrolytisch auf einer Negativ-Form niedergeschlagen und anschließend als selbständiger Gegenstand abgelöst werden. Als Druckform ist die Galvanoplastik das Duplikat eines Klischees oder eines Holzschnittes. Sie soll das Original vor Abnutzung bewahren.

1884

Der Uhrmacher Ottmar Mergenthaler (1854 bis 1899) erfindet die Zeilensetz- und Gießmaschine Linotype. Sie ist die erste Setzmaschine zum Gießen ganzer Schriftzeilen.

1885

Der Amerikaner Tolbert Lanston konstruiert die Setzmaschine Monotype. Im Gegensatz zur Linotype ist dies eine Setz- und Gießmaschine für Einzelbuchstaben.

1913

Der Erfinder F. Ullmann entwickelt den so genannten Manuldruck. Dabei handelt es sich um ein Flachdruckverfahren, bei dem das Original mit der Schriftseite auf eine mit einer lichtempfindlichen Schicht überzogene Glasplatte gelegt und durch diese hindurch belichtet wird.

1930

E. Uher erfindet eine Lichtsetzmaschine. In der Praxis setzt sich der Lichtsatz aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch.